Running – der Zauber von Laufveranstaltungen
Mit dem Laufen begonnen habe ich mit 15/16 Jahren. Man wollte ja ein wenig auf seine Figur achten und es war quasi in Mode. Die ersten Jahre hat es mir wirklich keinen Spaß gemacht. Immer nur “so” zu laufen, d.h. ohne festes Ziel, war einfach nicht mein Ding. Mit 19 Jahren habe ich dann bei meiner ersten Laufveranstaltung mitgemacht. Dem allerersten Women’s Run bei dem man entweder 5 oder 8 km läuft. Nur für Frauen, alle tragen rosa oder pinke T-Shirts mit einer inspirierenden Aufschrift wie “Sportsfreundin”, “Laufwunder” usw. Wieso ich seitdem noch einige Male mehr bei Laufveranstaltungen mitgemacht habe, könnt ihr jetzt nachlesen!
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Wenn man sich das erste Mal für einen Lauf anmeldet, bei dem man weiß, dass man eine feste Strecke laufen muss und natürlich auch eine gute Zeit abliefern möchte, dann beginnt es tatsächlich ernst zu werden. Es geht nicht darum “Lust zu haben”, “Zeit zu haben” oder zu denken, dass “mal wieder ein Lauf fällig ist”. Man hat ein festes Date! An diesem Tag muss man seine 100% abrufen. Man macht sich einen Trainingsplan und investiert viele, viele Stunden. Für einen kurzen Lauf hält sich das vielleicht noch in Grenzen. Doch für einen Halbmarathon geht auch mal ein ganzer Samstag Vormittag drauf für den typischen langen und langsamen Lauf, den man im Training nicht vernachlässigen sollte. Inklusive rechtzeitigem Aufstehen, damit das Frühstück nicht so schwer im Bauch liegt und dem Duschen, dem “Ich muss mal die Füße hochlegen”-Moment danach und der fehlenden Energie für den Rest des Tages, weil einem schon 16 km in den Beinen stecken. Kurzum: Das muss man wirklich wollen!! Und es gibt keine Shortcuts. Jeden Kilometer, den man im Training vernachlässigt hat, merkt man auf der Strecke. Eine gute Vorbereitung ist also Pflicht. Die Strecke ist fest und es gibt kein “heute laufe ich die kleine Runde”. 5 km sind 5 km – sie fühlen sich jedes Mal anders an. Aber es sind 5 km – egal wie schnell oder langsam man sie läuft.
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Ich habe mittlerweile drei Halbmarathons, mehrere kürzere Volksläufe (5-8 km) und auch einige Staffelläufe (8-14,6 km -Distanzen) hinter mir. Und ich wurde nicht nur einmal gefragt, warum ich das eigentlich mache. Schließlich sei meine Zeit ja eh nicht “so gut”. Ja stimmt, ich laufe keinen 4 Minuten Schnitt pro km und ich habe niemals die Aussicht so einen Lauf zu gewinnen. Doch darum geht es nicht. Es geht um die Gänsehaut, die man bekommt, wenn man mit hunderten anderen über die Startlinie läuft und weiß, dass nun Alle, egal wie alt, jung, fit oder weniger fit, egal ob dünn, dick, im neumodischen Laufoutfit oder der uralten Leggings nun die exakt gleiche Strecke laufen.Und am Ende ist es ein wahnsinniges Gefühl der Zusammengehörigkeit, wenn man einer der stolzen Medaillenträger ist. Denn eine Medaille bekommen Alle im Ziel.
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Auf einem meiner Laufshirts stand mal drauf “Es gibt nichts Inspirierenderes, als sich mit den Besten zu messen”. Viele würde vermutlich denken, wenn sie auf der gleichen Strecke wie die Deutsche Marathonläuferin Sabrina Mockenhaupt laufen, dass es doch total deprimierend sein muss, aber das ist es nicht. Es inspiriert. Ich bewundere dann jedes Mal, wie wahnsinnig toll es ist, was manche Menschen aus ihren Körper herausholen können. Dass sie so gut sind, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen konnten. Mich inspiriert es immens. Die Helfer, Zuschauer und Streckenposten feuern außerdem wirklich Jeden an. Es werden nicht nur die Superstars motiviert. Jeder Einzelne, auch wenn man sich im absolut hinteren Feld befindet (und ja da war ich auch schon 😉 ), bekommt immer wieder Applaus und Jubelrufe.
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Ich kann jeden motivieren, es einfach einmal zu probieren. Als ich die Anfrage bekam, ob ich einen Blogpost zu dem Thema schreiben möchte, musste ich nicht lange überlegen und habe sofort zugesagt, denn Laufen ist eine meiner Herzensangelegenheiten. Umso schwerer fällt es mir, dass ich aktuell verletzungsbedingt noch pausieren muss bzw. durch viel Krafttraining und Foamrolling versuche, meine Muskulatur auf den Wiedereinstieg ins Lauftraining vorzubereiten. Ich vermisse es sehr – vor allem vermisse ich die Momente in denen man sich selbst schlägt, andere mitziehen kann oder motivieren kann neue Bestzeiten zu laufen. Der Moment, wenn man nach einer Laufveranstaltung völlig erledigt im Ziel ist, ist einfach unbezahlbar. Daher versuche ich das Laufen so vielen Menschen, wie möglich nahezubringen. Dieser Beitrag ist also perfekt dafür!
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Joshly
Oh was für ein schöner Beitrag. Danke dafür. Es hilft sowas zu lesen, denn jeder Läufer hat Momente in denen er nicht trainieren will, aber am Ende weiß man doch wofuer man es tut.
Ich wünsche dir gute Besserung
Steph
Dankeschön, Joshly 🙂